Sunday, January 23, 2011

Wie alles begann...




Ich lern’ Hebräisch! Ani lomäd iwrit!

Anfang November:
Nicht zu fassen, aber wahr! Ich lerne ab jetzt Hebräisch! Jawohl! Genau! Das interessiert mich jetzt sehr…*nickt begeistert*

Weiß zwar nicht warum, aber als Anfangsvierziger bin ich wohl nicht vor Spontaneingebungen gefeit! Ihr wisst ja wie das so ist, um die 40! Da schafft Mann sich ’nen Porsche und zwei 20-jährige an!
Aber mein Traumporsche ist mir eigentlich zu teuer und zwei 20-jährige sind mir zu stressig! Am Ende soll ich deren Handys mit den neusten Aps tunen, und was dann? Dann müsste ich mich ja glatt damit beschäftigen was denn so ne Ap (App?) ist, bzw wozu das von Nutzen sein soll?! (Btw, weiß jemand was ein Android Handy sein soll? Die einzigen Androiden die kenne heißen R2-D2 und C3-PO, aber mit denen kann man nicht wirklich telefonieren, schon gar nicht nach Hause))

Dann lieber mal wieder Futter fürs Gehirn und gleich richtig knackig! Die kleinen grauen Zellen entstauben, sich für neue Einflüsse öffnen und so was halt!

Hoffe nur es ergeht meinem Hebräisch nicht so wie meinem Französisch? Vor *nachdenk* ca 8 Jahren waren wir ein paar mal in Frankreich und ich hatte den Spontaneinfall Französisch zu pauken! Ich erstand einen Selbstlernkurs in Buchform, mit Kassette (Kassette?! OUTCH! Gut sagen wir vor 10 Jahren?!)) und lernte fleißig los.

Dumm gelaufen nur, das ich nie wieder in Frankreich war, geschweige denn sonst wie mein Französisch genutzt hatte. Dies führte dazu, das ich heute grade noch mal, sagen wir, uhm, vielleicht noch Käse in einem französischem Restaurant bestellen kann: Fromage, sivuplä! Aber sonst habe ich alles vergessen *LMAO

Was ich mag, Hebräisch hat so einzigartige Buchstaben, welche auf mich wirken wir irgendeine Art mystische Zauberformeln!

Da schaut, auf nem Bild im Internet gefunden >>> 

Hebrew:  המראווש

Was das wohl heißt? Sieht doch toll aus die Schrift!!!

Naja, neue Sprache, neues Glück, mal gegoogelt wie viele Menschen denn so weltweit Hebräisch sprechen?! *google google google*

Also laut wikipedia sprechen ca 9.000.000 Menschen (neun millionen) Hebräisch, hm hm *grübel*

Sollte vielleicht lieber ne mega Weltsprache lernen *google google* aber Mandarin (Hochchinesisch), weiß nicht. *Kopf kratzt* Ich mein was für 1.000.000.000 (eine Milliarde)
Chinesen gut ist, muss ja nicht schlecht sein für mich, aber nö, ich lerne Hebräisch, beschlossene Sache und ab damit!

Also fangen wir an und zwar klein, bestellen einen Reisesprachführer, mit CD, zwecks Aussprache. Amazon hilft weiter, ich kam, surfte, sah und kaufte! Nun kauderwelsche ich und fange Feuer mit iwrit! Ich meschuga ich! Die Aussprache klingt beherrschbar und faszinierend. Was ich so raushöre, scheinen hebräische Wörter gerne irgendwie auf –im, -em, -ot, -a/ä und –ik zu Enden? Nun gut, wir werden sehen.

ACHTUNG! Habe herausgefunden das Hebräisch von RECHTS nach LINKS gelesen und geschrieben wird! Draus ergibt sich die vielleicht unsinnige Frage, wie ich nun mein Vokabel Heft anlegen soll? R/L? L/R? Entscheide mich dafür, erstmal gar kein Vokabel Heft anzulegen, das klingt so sehr nach Schule *lol* Bin immer noch so faul wie beim Abi! Manches ändert sich wohl nie^^

Mitte November:
So, wie lernt Mann im 21.Jahundert nun eine neue Sprache? Ich kam zu folgenden Schlussfolgerungen:

a) im Web 3.0

b) mit Privatlehrer

c) in der Schule *ächz*

d) im Selbststudium

e) gar nicht


Und entscheide mich, a) einen Versuch zu geben. Also Browser auf und *trommelwirbel* finde eine Anzeige auf Haaretz.com: learn Hebrew online now! (Haaretz.com ist meine online Quelle für modernes Hebräisch, versteh kein Wort, aber das wird noch)

Ich folge mutig dem Link und lande auf einer Seite welche einige nette Features anbietet, darunter kleine kostenlose Video Einführungen in das Hebräische!
Ich mache die kleinen Lektionen mit und lerne, dass es im Hebräischen eine Druck- und eine Schreibschrift gibt! Das es sich ziemlich dämlich anfühlt, wenn man als Erwachsener vor dem Schlepptop sitzt und versucht „Tav“, „Alef“, „Hey“, „yod“, „mem“ usw zu MALEN, weil von schreiben kann Mann da nicht wirklich sprechen *schnauft*

Das schlimmste Deja vu an die 1.Klasse das ich je hatte!!!!

Na gut, SCHLIMMER, weil da war es ja noch normal zu krakeln, anstatt zu schreiben^^

Aber ich beiße mich durch und schreibe…MALE…mich tapfer durch alle Lektionen, bis ich merke das ich von Hand schreiben wohl nicht mehr sooooo gut gewohnt bin *Handgelenk kühlt*

Ich entscheide mich, dem Online Kurs eine Chance zu geben, zwar sind die Kurse in English, but who can talk with a guy from Texas, (with unterstanding him!) will be really ready for such a though challenge! Yeah! U’ll c!

Blöd nur, das da keine Preisliste zu finden ist, aber der Seitenbot verbindet mich „rucki zucki/ tic tac“ mit einem vollautomatischen Ansprechpartner, welcher mir anbietet MICH SOFORT anrufen zu lassen, wenn ich weitere Informationen wünsche und zwar kostenfrei!

Na gut denke ich, mal sehen, wer mich da nachts um halb zwei anrufen will! Die Seite ist eine israelische (was ich gut finde) aber in Israel ist es laut Yahoo Search bereits nachts um halb drei! Fies wie ich bin, gebe ich meine Nummer an und lehne mich entspannt zurück, mir vorstellend, demjenigen der mich wohl irgendwann am nächsten Morgen anbimmeln wird, die deutsche Bedeutung von SOFORT zu kauderwelschen!

Leider kommt meine deutsche Boshaftigk…uhm, sagen wir Präzision nicht zum Zuge, DENN ich werde tatsächlich SOFORT angerufen, nachts um HALB ZWEI! Ein wirklich sehr netter Mann kümmert sich um mich, wir parlieren in Englisch und ehe ich mich versehe hätte ich mich fast angemeldet für den Online Sprachkurs zum Preis von schlappen 770 europäischen Euros.

Ich schaffe es mit Müh und Not dem Vorschlag alles per Teilzahlung über meine Kreditkarte abzuwickeln zu entkommen und weiche haarscharf dem schmackhaften Angebot aus, erstmal eine Testvorlesung online zu besuchen, inklusive Hebrew Keybord und Head Set für echt billge 98 Euroen. (Heb/deu Tasta im I-Net für 19.99 und Head Set ab 8.99^^, aber Hallo)

Der nette Mann sollte den Nobelpreis für Outbound Agents bekommen, ich bin echt schon alles gewohnt von Telefonverkäufern, Vertretern, dem Finanzamt und so weiter, aber der war gut. Alle Achtung! Der war sooo nett und kannte jeden Trick einen um den Finger zu wickeln, wenn ich nicht so pleite wäre, wer weiß…
Aber so siegte die gute, alte deutsche Tugend Geiz und rettete meine Finanzen! Das muss doch irgendwie BILLGER gehen! Gibt’s denn keinen Aldi für Sprachen? *grummelt*

Ich will nun mal jetzt Hebräisch lernen! Ich kann sehr bockig sein, mit Sternzeichen Stier! Oh, Bockig? Gut, sagen wir stur…und gebe nicht so leicht auf, wenn ich mir was in den Kopfgesetzt habe.

Nun denn, a) war nix, dann zu b)!

Leise Recherchen meinerseits (laute Nachforschungen aus Erfahrung mit Sprachkursverkäufer niedergelegt),  führten leider zu dem bedauerlichen Fazit, dass Privatlehrer teuerer sind als der Onlinesprachkurs, wenn man niemanden kennt, der es zum Kumpelpreis macht!
Tatsächlicher weise  ich kenne einfach absolut niemanden aus meinem weitläufigen Bekannten-/Verwandtenkreis der auch nur irgendwas mehr könnte auf Hebräisch als shalom alechem oder hava nagila und schon gar niemanden der mir noch sagen könnte was das denn nun heißt?! Auf Frieden alechem kam ich schon selber.
HALT! Mein Amikumpel PK ist Jude und spricht Hebrew, von ihm stammt schließlich mein Hebrew Trinkspruch: Lechaim……..oder so.

Aber zweimal die Woche L.A. und zurück, sorry, PK, das ist mir doch zu weit zum trampen!


Dann eben c) SCHULE     …*Kinn in die Hand stützt und knurrt: na gut! Schulbank*

Zum Glück gibt’s in Deutschland für Wissenshungrige und Freizeitinterlektuelle die VHS!
Die VolksHochSchule!
BROWSER AUF UND *TA TA* unser BIZ (Bildungszentrum) hat eine Webseite und unter Sprachen gibt es Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch (DEUTSCH???) und Spanisch!

Aber kein Hebräisch???

Ahhh, da vielleicht, unter seltener unterrichtete Sprachen?! TREFFER! Zwei Kurse im Bildungsangebot! Einsteiger und Fortgeschrittene Einsteiger!

Ich rufe gleich an und will mich anmelden….

AWAL! ABER! In Bayern beginnt die Schule im September, nicht Ende November, heißt mein Kurs läuft schön ein ganzes Stück! Im Februar beginnt dann der Kurs für Fortgeschrittene?! Nächster Einsteiger Kurs dann erst Herbst 2011?!

Ne ne, solange warte ich nicht! Ich gebe also den charmanten nudnik und überrede die freundliche Dame mich zu einer Schnupperstunde einzuladen! Einfach so mal, sehen ob’s was für mich ist überhaupt und dergleichen! (nudnik = Nervensäge)

Zwischenbemerkung:
Habe herausgefunden was המראווש heißt, erm, das heißt Schwarma, die wohl israelische Variante des Döners. Na gut, immerhin weiß ich das jetzt!

Montag ist wieder Kurs, der moräh (Lehrer) hat nichts dagegen und ich brenne schon darauf ihm ein cooles „Erev tow“  (guten Abend) entgegen zu schallen,  der Kurs ist abends, wozu hat Mann schließlich diesen Sprachreiseführer gekauft!

Bis dahin wühle ich mich durchs Internet und beschäftige mich mit dem einzigen Land, indem man Hebräisch spricht, Israel. Will mein Hebrew ja auch mal wo anbringen können können!

Ich erfahre eine Menge darüber, das Israel so groß ist wie Hessen, so ungefähr und wohl so 7.000.000 (sieben millionen) Einwohner hat. Das dort Juden, Moslems und Christen wohnen (plus viele illegale Afrikaner). Das Israel und seine Nachbarn sich nicht unbedingt soooo grün sind *untertreib*  und das sich die die verschieden Christlichen Glaubensrichtungen, in der Grabeskirche/Auferstehungskirche (der Ort an dem Jesus gekreuzigt wurde) gegenseitig kloppen, wenn eine Richtung sich nicht haargenau an die vereinbarten Regeln hält?!


Na klasse! Gibt’s ja nicht! Schon mal was von Nächstenliebe gehört? Ich war als Jugendlicher selber einige Jahre in der evangelischen Kirche aktiv, aber mit den Kartoffeln haben wir uns nie gekloppt, und na ja, anfrotzlen ist ja keine Schlägerei, oder?

Ebenso finde ich einen hebräischen/jüdischen Kalender und stelle fest, das ich laut diesem im Nissan des Jahres 5727 geboren wurde/werde, immerhin haben wir erst 2010 *Braue anhebt*
…Seltsam das…
Das ich erst in knapp 3700 Jahren geboren werde, das verstehe ich durchaus positiv, aber das ich in einem japanischen Auto auf die Welt kommen soll, das kommt mir doch irgendwie nicht gannzzz soooo koscher vor. Bald weiß ich, dass Nissan ein Monatname ist, was mich doch sehr beruhigt… puh!

Um mehr über Land und Leute zu erfahren, bestelle ich mir inzwischen immer wieder israelische Filme und ziehe sie mir rein, ich schaue sie mir gerne mit O-Ton und Untertiteln an, will mein Ohr ja schulen. Nicht das ich was verstehen würde, aber die Untertitel helfen ja weiter.

Endlich dann stürme ich die VHS hebräisch Klasse, ist ein sehr komisches Gefühl wieder eine Schule als SCHÜLER zu besuchen, anstatt als Vater, und stelle fest es ist nicht wirklich möglich den verpassten Stoff aufzuholen!!! Der Lehrer war wirklich sehr nett und hilfsbereit, aber die Klasse hat schon zuviel Vorsprung, ich würde alles nur aufhalten und mir eins abbrechen müssen, um das alles nach zu holen! Lo, lo, nein, nein, hat keinen Zweck.

Mir geht’s nun kacha, kacha, so lala, also greife ich zu c) dem Selbststudium, habe mir ja schon alles organisiert, was Mann dazu so braucht, zwar war es nicht so einfach in den Buchläden einen Hebräisch Sprachkurs zu finden, aber immerhin kam ich jedes Mal mit einem andern interessanten Buch über Israel aus den Buchladenketten (zB „Ein Jahr in Tel Aviv“ oder „Israel“).

((In einem dieser Bücher, in „Israel“, lese ich, das die Hebräische Sprache erst im 20. Jahrhundert von Eliezer Ben Jehuda als Amts- und Umgangssprache eingeführt wurde, vorher war Hebräisch eher eine sakrale Sprache und die Juden sprachen Arabisch (Naher Osten) bzw Jiddisch (Europa). Er musste dazu das Hebräische sehr „Updaten“, da aus der heiligen Schrift nur ca 8000 Wörter bekannt waren und Begriffe für moderne Erfindungen wie Briefmarke und Eisenbahn bisher nicht vorhanden waren. Gab ja zu Moses Zeiten noch keinen ICE Ägypten – Heiliges Land.
Witzigerweise finde ich meinen Vornamen in dem Buch wieder, als der Autor erwähnt das Einwanderer nach Israel gerne ihr Namen ins Hebräische übertragen, ich erfahre das Seev (Wolf) eine gute israelisierung meines Namens wäre, dummerweise ist sich das web nicht einig ob man das nun Zeev, Seew, oder Seev schreibt?! Well, anyway.))

Im kleinen Buchlädchen um die Ecke hatte man zwar auch keinen Sprachkurs für mich auf Lager, also wieder nichts mit Vergleichen, aber ich konnte einen bestellen über Nacht, wurde stolzer Besitzer des Sprachkurses von Miriam Rosengarten: Ivrit – Schritt für Schritt – Hebräisch für Anfänger, 2 CDs inklusive.

Ich schmökerte mich erstmal druch (Und sollte mich langsam mal entscheiden ob ich nun im Präteritum oder Präsenz blogge *lol* also in Vergangenheit oder Gegenwart, oh tempus, ops, tempora oh mores, aber was solls, liest eh kein Mensch^^) und befand es wunderbar geeignet zum Selbststudium.

Also frisch ans Werk, wer rastet der rostet! Allerdings erinnert/erinnerte (ok, Präteritum, oder lieber Plusquamperfekt? Neee, Prä passt *glaub)) mich Lektion eins sehr an Englisch in der fünften Klasse:

“Ani rut, ani dawid.                  -  Ich bin Ruth, ich bin David
Ata studäntit.                           -Du bist Student

At ris? Ken, ani iris  ((btw, nicht der Ken von Barbie!))           - Bist Du Iris? JA, ich bin Iris.

Hi tächna’it? Lo, hi lo tächna’it.            - Ist sie Technikerin? Nein, sie ist nicht Technikerin“     

           (Zitiert aus: Miriam Rosengarten: Ivrit – Schritt für Schritt – Hebräisch für Anfänger)


Klang doch alles sehr wie Pieter, Paul änd Märie are stitting in zhä kitschen, oder? 5. Klasse feeling pur, ich sag’s Euch! Aber da muss Mann eben durch.

Hier klärte mich das WWW auf, das nun Chanukka angebrochen war! Kam das nicht in „south park“ auch vor? Schnell nachgelesen! Hey, das ist ein acht Tage dauerndes jüdisches Fest! Jeden Tag wird eine neue Kerze angezündet!



Klickte mich druchs I-Net nach Chanukka und fand: „Hat doch was?“

Ein Amazone Untershop bot sogar einen chanukka Leuchter extra günstig an, nur 7 €! Musste ich mir glatt ordern, kein Plan wieso! Natürlich wurde der kleine Leuchter erst NACH chanukka geliefert, aber immerhin habe ich nun einen! Chanukka ist ja jedes Jahr! Bloß….bin nur kein Jude? Was mache ich also damit? Na ja, who cares…

Niederschmetternde Erkenntnis:

Im Hebräischen hat so gut wie alles eine männliche UND eine weibliche Form?!
Sicher ein großer Erfolg der Emanzipation! Bedeutet aber für mich, MEHR lernen!

Nehmen wir das Wort „du“ als Beispiel, das heißt „ata“ wenn du einen MANN anredest und „at“ wenn Du eine Frau ansprichst.

Allerdings gibt’s wenigstens kein sächliches Geschlecht, tja, Sachen, leider verloren. Your’e OUT!

So als kleine Merkhilfe, Substantive, welche mit also auf –a enden, oder auf –t, sind in der Regel weiblich. Gut, soweit alles besseder, alles in Ordnung.

…bin jetzt müde…

Layla tow – gute Nacht

Vielleicht schreibe ich morgen weiter, oder nie^^